Kaffee de luxe!

Kaffee de luxe!

Warum die neue Kaffeekultur auch eine andere Wertschätzung braucht.

Die Pandemie hat die Menschen ins Homeoffice geschickt und viele dazu bewegt, sich eine neue Routine im Arbeitsalltag zuzulegen. Der Kaffee, der vorher im Büro getrunken wurde, wird jetzt zuhause ganz bewusst konsumiert. Die Folge: Das Interesse daran, welchen Kaffee man wählt und wie man ihn zubereitet, wächst. Viele der Kundinnen und Kunden, die unser Café besuchen, sind bestens über Kaffee informiert und stellen so manchen Gastronomen mit ihrem Know-how in den Schatten. Das freut uns – und ist gleichzeitig ein wichtiger Motor in Sachen Qualität: Die Nachfrage nach hochwertigen Kaffees nimmt kontinuierlich zu. Aber: Wie kommt der Kaffee eigentlich in die Tasse?

 

Back to the roots:
Die Kaffeeproduktion – ein Weg mit vielen Schritten.

Bis der Kaffee von der Maschine in die Tasse fließt, vergehen Sekunden. Ihn zu fertigen, ist jedoch ein Prozess aus mehreren Jahren. Bis eine junge Kaffeepflanze in eine Plantage gepflanzt wird, benötigt sie circa zwei Jahre. Nach weiteren vier Jahren beginnt die Produktivität der Pflanze. Diese steigert sich auf ihr Maximum im Alter von acht bis zehn Jahren. Während ihrer gesamten Lebenszeit von etwa 20-25 Jahren muss die Kaffeepflanze kontinuierlich gehegt und gepflegt werden.


So wie der Anbau von Kaffee ist auch seine Ernte ein Prozess, der Geduld, Feingefühl und harte Arbeit verlangt. Je nach geografischer Lage und Art der Pflanze, beträgt die Erntezeit 6–9 Monate. In den meisten Anbauländern werden die Kaffeekirschen noch liebevoll per Hand gepflückt. Insbesondere bei Premium-Kaffees wird hierauf Wert gelegt, um Schäden an den Früchten zu vermeiden. Die Ernte wird in einem großen Korb auf dem Rücken gesammelt – bis zu 60 kg tragen Pflückerinnen und Pflücker mehrmals täglich.

Direkt nach der Ernte wird der Kaffee aufbereitet. Hier unterscheidet man zwischen zwei grundlegenden Methoden – der trockenen und der gewaschenen Aufbereitung. Jede Methode lässt bestimmte Aromen mehr zur Geltung kommen, unterschiedet sich aber vor allem im Arbeitsaufwand. Zur Weiterverarbeitung wird der Kaffee im Anschluss getrocknet. Das geschieht meist durch natürliche Sonneneinstrahlung, kann aber auch mit einem mechanische Trocknungsverfahren erfolgen. Bevor der Kaffee letztlich in Säcke verpackt wird, folgen noch viele weitere, kleine Arbeitsschritte.

 

Looking ahead:
Wie verändert der Klimawandel die Zukunft des Kaffees?

Wo der Kaffee herkommt, ist um einiges einfacher zu klären, als wo er in Zukunft hingeht – denn der Klimawandel sorgt für tiefgreifende Veränderungen. Zu den Folgen zählt der Verlust an Ernten durch eine neue Niederschlags- und Trockenperioden oder auch durch das Neuaufkommen von Schädlingen. Die neue Situation macht die Ernte von Kaffee deutlich aufwändiger als zuvor – die Personalkosten steigen um das Vierfache. Doch trotz dieser Entwicklungen und der hohen Kosten in den Produktionsländern, bleiben die Preise in den Konsumländern nahezu stabil. Leidtragende des Klimawandels sind somit vor allem die Produzenten – ganz unabhängig von Labels wie ‚FairTrade‘ etc. Ganze Anbaugebiete wandeln sich parallel zum Klima: Sie verschieben sich, verschwinden oder siedeln sich komplett neu an (s. Grafik).
Dass all diese tiefgreifenden Veränderungen bei uns ankommen werden, ist nur noch eine Frage der Zeit. Fest steht: Kaffee wird teurer werden. Denn der Klimawandel verändert die gesamte Kaffeekultur, vom Anbau der Pflanze bis zum Genuss in der Tasse.

 

Here & now:
Wie konsumieren wir Kaffee heute?

Der Kaffeekonsum in den Industrieländern bleibt hoch und steigt sogar weiter bei der Verkostung hochwertiger Spezialitätenkaffees. Auch in den Schwellenländern ist die Tendenz steigend – Länder wie Brasilien, Thailand, Malaysia, Kolumbien konsumieren immer mehr Kaffee.

Die gute Nachricht? Nicht nur der Preis, sondern auch das Bewusstsein für Kaffee wird steigen. Kaffee wird – wie schon zu früheren Zeiten seiner Geschichte – wieder zum Luxusprodukt. Der Luxus bezieht sich dabei allerdings nicht nur auf den Preis, sondern auch auf viele der schönen Seiten: Der Sinn für die Zubereitung, das Zelebrieren jedes Schlucks, die Sensitivität für die Geschmacks- und Aromapalette. Kaffee rückt wieder in den Fokus, vom Alltagsbegleiter wird er zum Protagonisten.

Kaffee ist kein Co-worker im Arbeitsalltag. Kein Durstlöscher. Kein Wachmacher. Er erfüllt keine Bedürfnisse, sondern erweitert Horizonte. Er ist einer von den raren und langsamen Momenten, in denen wir einfach genießen und vollkommen präsent sind. Genau deshalb verdient nicht nur die Kaffeekultur, sondern jede einzelne Tasse unsere Wertschätzung und unsere volle Aufmerksamkeit.

In unserem Café möchten wir Menschen genau zu dieser Erfahrung einladen. Mit ausgesuchten Kaffeesorten in Premium-Qualität und hausgemachten Pastries freuen wir uns über alle, die mit uns die Liebe zur Kaffeekultur leben.

Zurück zum Blog

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.